Gustav Landauer — Zitate

— Die besten Zitate (22), Sinn-Sprüche und Aphorismen von "Gustav Landauer" (DE; Politiker)

— Bekanntes Zitat:

Anarchismus ist Ordnung ohne Herrschaft.

Gustav Landauer (* 7. April 1870 in Karlsruhe; † 2. Mai 1919 in München-Stadelheim) war ein jüdisch-deutscher Schriftsteller.

— Prägnante Aphorismen, Lakonische Sprüche, Frappierende Lebens-Weisheiten, Pointierte Sentenzen — die besten Gustav Landauer Zitate (Berufsgruppe: Politiker / Land: DE) — Von Kontemplativ bis Provokativ (siehe auch Gute Zitate).

Vom Individuum beginnt alles; und am Individuum liegt alles.

Die Anarchie ist der Ausdruck für die Befreiung des Menschen vom Staatsgötzen, vom Kirchengötzen, vom Kapitalgötzen;

Sozialismus ist der Ausdruck für die wahre echte Verbindung zwischen den Menschen, die echt ist, weil sie aus dem individuellen Geist erwächst, weil sie als das ewig Gleiche und Eine im Geist des einzelnen, als lebendige Idee blüht, weil sie zwischen den Menschen als freier Bund ersteht.

Anarchie ist nicht eine Sache der Forderungen, sondern des Lebens.

Nie kommt man durch Gewalt zu Gewaltlosigkeit.

Je fester ein Individuum auf sich selbst steht, je tiefer es sich in sich selbst zurückzieht, je mehr es sich von den Einwirkungen der Mitwelt absondert, umso mehr findet es sich als zusammenfallend mit der Welt der Vergangenheit, mit dem, was es von Hause aus ist.

Frei sei der Mensch auf freier Erde!

Die Erziehung wird überall vernachlässigt, weil es überall im Interesse der privilegierten Klassen liegt, sie, soweit es sich um das Volk handelt, auf einem möglichst niedrigen Niveau zu erhalten.

Auch die Aufhebung des Eigentums wird im Wesentlichen eine Umwandlung unseres Geistes sein; aus dieser Wiedergeburt heraus wird eine mächtige Neuverteilung des Besitzes hervorgehen; und in Verbindung mit dieser Neuaufteilung wird der Wille stehen, das Land in künftigen Zeiten, in bestimmten oder unbestimmten Abständen wieder und wieder neu zur Verteilung zu bringen.

In der ganzen Naturgeschichte kenne ich kein ekelhafteres Lebewesen als die Sozialdemokratische Partei.

Die Welt ist ohne Sprache. Sprachlos würde auch, wer sie verstünde.

Wir warten nicht auf die Revolution, damit dann der Sozialismus beginne; sondern wir fangen an, den Sozialismus zur Wirklichkeit zu machen, damit dadurch der große Umschwung komme.

Sehr wertvoll sind darum die Vorschläge, die Silvio Gesell gemacht hat, um ein Geld zu finden, das nicht, wie heute, mit den Jahren an Wert gewinnt, sondern umgekehrt von Anfang an progressiv an Wert verliert, so dass der, der durch Hingabe eines Produktes in den Besitz des Tauschmittels gelangt ist, kein angelegentlicheres Interesse haben wird, als es so schnell wie möglich wieder gegen ein Produkt einzutauschen und so immer weiter.

Je tiefer ich mich in mich selbst heimkehre, umso mehr werde ich der Welt teilhaftig.

In Deutschland gehört man entweder zu den Staats-, Ordnungs-, Partei-, Disziplin- und Massenmicheln, auch wenn man sich Sozialist nennt, oder man ist ein Anarchist, selbst wenn man es nicht einmal merkt.

Hier geht es darum, darauf hinzuweisen, dass die einseitige Betonung der Lohnfrage von Seiten der Arbeiter und ihrer Gewerkschaften im Zusammenhang steht mit der falschen Auffassung des Mehrwerts von Seiten der Marxisten. Wir haben früher gesehen, wie Lohn und Preis sich gegenseitig bedingen; wir haben jetzt darauf verwiesen, dass die Auffassung ganz verkehrt ist, nach der der sogenannte Mehrwert eine absolute Größe wäre, die beim Unternehmertum entstünde und von da in die anderen Kapitalistenkategorien abflösse. (Kritik am Marxismus)

Der Anarchismus ist nicht bloß eine Sache der Zukunft, sondern der Gegenwart: es kommt nur die Anarchie der Zukunft, wenn die Menschen der Gegenwart Anarchisten sind, nicht nur Anhänger des Anarchismus.

Das ist ein großer Unterschied, ob ich Anhänger des Anarchismus oder ob ich ein Anarchist bin. Der Anhänger eines Lehrgebäudes kann im Übrigen ein Philister und Spießbürger sein; eine Wesenswandlung ist notwendig oder wenigstens eine Umkrempelung des ganzen Menschen, so dass endlich die innere Überzeugung etwas Gelebtes wird, das in Erscheinung tritt.

Individualisten, die den momentanen, oberflächlichen Genuss über alles stellen, versagen sich den Genuss, der mehr Wert ist als alle zusammen: am Ende des Lebens zu wissen, dass man nicht umsonst gelebt hat, und dass etwas von uns weiter wirkt und weiter lebt.

Denn ich will, dass Menschen mich hören, dass Menschen zu mir stehen, dass Menschen mit mir gehen, die es nicht mehr aushalten können gleich mir.

Es gilt jetzt, noch Opfer anderer Art zu bringen, nicht heroische, sondern stille, unscheinbare Opfer, um für das rechte Leben Beispiel zu geben. (Inschrift seines Grabsteins)

Die Erde, und damit die Möglichkeit des Wohnens, der Werkstatt, der Tätigkeit; die Erde und damit die Rohstoffe; die Erde und Arbeitsmittel sind im Besitze von Wenigen. Diese wenigen drängt es nach persönlicher Macht.

Wir Menschen sollten doch endlich dahinter gekommen sein, dass dieser vielgerühmte Genuss nur ein schlauer Trick der guten Natur ist, um für Nachkommenschaft zu sorgen



— Gustav Landauer (1870 - 1919) war einer der führenden Theoretiker des Anarchismus in Deutschland Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.


— Landauer vertrat unter dem Einfluss von Peter Kropotkins den kommunistischen Anarchismus und war ein bekennender Pazifist. Als Kriegsgegner stand Landauer von Anfang an in Opposition zum Ersten Weltkrieg (1914–1918).

Im Jahr 1919, während der deutschen Revolution, war er kurzzeitig Beauftragter der Aufklärung und des öffentlichen Unterrichts der kurzlebigen bayerischen Sowjetrepublik. Nach deren gewaltsamer Niederschlagung wurde er von anti-republikanischen Freikorps-Soldaten in der Haft ermordet.

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Ein Zitat eines berühmten Autors (zum Beispiel aus der Kategorie "Politiker") kann durchaus dazu motivieren, die eigenen Ideen & Geistesblitze zu schärfen und präziser zu formulieren, und damit zum Nachdenken anzuregen:
Sprüche und Zitate von bekannten Staatsmännern, Volksvertretern, Generälen, Präsidenten, etc.