Wolfgang Borchert — Zitate

— Die besten Zitate (28), Sinn-Sprüche und Aphorismen von "Wolfgang Borchert" (DE; Schriftsteller)

— Bekanntes Zitat:

Was morgen ist, auch wenn es Sorge ist, ich sage Ja!

Wolfgang Borchert (* 20. Mai 1921 in Hamburg; † 20. November 1947 in Basel) war ein deutscher Schriftsteller.

— Prägnante Aphorismen, Lakonische Sprüche, Frappierende Lebens-Weisheiten, Pointierte Sentenzen — die besten Wolfgang Borchert Zitate (Berufsgruppe: Schriftsteller / Land: DE) — Von Kontemplativ bis Provokativ (siehe auch Gute Zitate).

Wo ist denn der alte Mann, der sich Gott nennt? Gibt denn keiner, keiner Antwort?

Oh, wir haben dich gesucht, Gott, in jeder Ruine, in jedem Granattrichter, in jeder Nacht. Wir haben dich gerufen. Gott! Wir haben nach dir gebrüllt, geweint, geflucht! Wo warst du da, lieber Gott?

Im Krieg sind alle Väter Soldat.

Ich möchte Leuchtturm sein in Nacht und Wind - für Dorsch und Stint, für jedes Boot - und bin doch selbst ein Schiff in Not!

Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen – sondern Stahlhelme und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins: Sag NEIN!

Das muss man nämlich immer auseinander halten: Stummheit aus Weisheit oder Stummheit aus Dummheit.

In Hamburg wohnt die Nacht
in allen Hafenschänken
und trägt die Röcke leicht,
sie kuppelt, spukt und schleicht,
wenn es auf schmalen Bänken
sich liebt und lacht.

Das Publikum will gekitzelt werden und nicht gekniffen.

Wann bist du eigentlich lieb, lieber Gott?

Mit der Wahrheit ist es wie mit einer stadtbekannten Hure. Jeder kennt sie, aber es ist peinlich, wenn man ihr auf der Straße begegnet.

Wir sind die Generation ohne Bindung und ohne Tiefe. Unsere Tiefe ist Abgrund. Wir sind die Generation ohne Glück, ohne Heimat und ohne Abschied.

Berauscht Euch! Nur berauscht lässt sich dies Leben leben. Berauscht von Geist und Blut und Reben, berauscht von Licht und Dunkel sein! Sauft doch das Leben, das Leben selbst ist Wein!

Wer schreibt für uns eine neue Harmonielehre? Wir brauchen keine wohltemperierten Klaviere mehr. Wir selbst sind zu viel Dissonanz. […] Wir brauchen keine Stillleben mehr. Unser Leben ist laut.

Alle Leute haben eine Nähmaschine, ein Radio, einen Eisschrank und ein Telefon. Was machen wir nun? fragte der Fabrikbesitzer.
Bomben, sagte der Erfinder.
Krieg, sagte der General.
Wenn es nicht anders geht, sagte der Fabrikbesitzer. (Quelle: Draußen vor der Tür)

Hamburg das ist mehr als ein Haufen Steine, unaussprechlich viel mehr!

Stell dich mitten in den Regen,
glaub an seinen Tropfensegen
spinn dich in das Rauschen ein
und versuche gut zu sein!

Gott ... deine Stimme ist leise geworden - zu leise für den Donner unserer Zeit. Wir können dich nicht mehr hören.

Wer will heute etwas von der Wahrheit wissen?

Man weiß keinen Weg aus diesen Aussichtslosigkeiten. Gewiss, ich mache viel zu viel Aufhebens von mir und meinem kleinen Leid - aber das ist doch für mich alles: mein Leben!

Man mutet sich so leichtfertig anderen Menschen zu, und dabei kann man sich kaum selbst ertragen.

Als der Krieg aus war, kam der Soldat nach Hause. Aber er hatte kein Brot. Da sah er einen, der hatte Brot. Den schlug er tot.
Du darfst doch keinen totschlagen, sagte der Richter.
Warum nicht, fragte der Soldat.

Ich bin ein Reiter,
stürmend durch die Zeit!
Durch die Wolken führt mein Ritt –
Mein Pferd greift aus!
Voran! Voran!

Verantwortung ist doch nicht nur ein Wort, eine chemische Formel, nach der helles Menschenfleisch in dunkle Erde verwandelt wird. Man kann doch Menschen nicht für ein leeres Wort sterben lassen. Irgendwo müssen wir doch hin mit unserer Verantwortung. Die Toten – antworten nicht. Gott – antwortet nicht. Aber die Lebenden, die fragen.

An das Leben glauben wir, wir: mitten im Tod. Das sind wir, wir Illusionslosen mit den großen unmöglichen Rosinen im Kopf.

Eines der tollsten Abenteuer, die wir auf dieser Welt haben können: sich selbst zu begegnen.



— Wolfgang Borchert (1921 - 1947) war ein deutscher Schriftsteller und einer der bekanntesten Vertreter der Trümmerliteratur.


Sein schmales Werk von Kurzgeschichten, Gedichten und einem Theaterstück machte Borchert nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der bekanntesten Autoren der Trümmerliteratur. Mit seinem Heimkehrerdrama Draußen vor der Tür konnten sich in der Nachkriegszeit weite Teile des deutschen Publikums identifizieren. Kurzgeschichten wie Das Brot, An diesem Dienstag oder Nachts schlafen die Ratten doch wurden als musterhafte Beispiele ihrer Gattung häufige Schullektüre. Der Vortrag der pazifistischen Mahnung Dann gibt es nur eins! begleitete viele Friedenskundgebungen.

Wolfgang Borchert schrieb schon in seiner Jugend zahlreiche Gedichte, dennoch strebte er lange den Beruf eines Schauspielers an. Nach einer Schauspielausbildung und wenigen Monaten in einem Tourneetheater wurde Borchert 1941 zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen und musste am Angriff auf die Sowjetunion teilnehmen. An der Front zog er sich schwere Verwundungen und Infektionen zu. Mehrfach wurde er wegen Kritik am Regime des Nationalsozialismus und sogenannter Wehrkraftzersetzung verurteilt und inhaftiert.

Auch in der Nachkriegszeit litt Borchert stark unter Erkrankungen und einer Leberschädigung. Nach kurzen Versuchen, erneut als Schauspieler und Kabarettist aktiv zu werden, blieb er ans Krankenbett gefesselt. Dort entstanden zwischen Januar 1946 und September 1947 zahlreiche Kurzgeschichten und innerhalb eines Zeitraums von acht Tagen das Drama Draußen vor der Tür. Während eines Kuraufenthalts in der Schweiz starb er mit 26 Jahren an den Folgen seiner Lebererkrankung. Bereits zu Lebzeiten war Borchert durch die Radioausstrahlung seines Heimkehrerdramas im Januar 1947 bekannt geworden, doch sein Publikumserfolg setzte vor allem postum ein, beginnend mit der Theateruraufführung von Draußen vor der Tür am 21. November 1947, einen Tag nach seinem Tod.



Übrigens: auf unserem Schwesterprojekt finden Sie die besten Gedichte von Wolfgang Borchert und es gibt auch eine Kategorie „kurze Gedichte“.

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