Otto von Bismarck — Zitate

Um einen falschen Gedanken mit Erfolg zu widerlegen, muss man bekanntlich ein ganzes Buch schreiben, und den, der den Ausspruch getan hat, überzeugt man doch nicht.

Banausisch nenne ich, wenn man von der Sache, über die man lacht, nichts versteht.

Wehe dem Staatsmann, der sich in dieser Zeit nicht nach einem Grunde zum Kriege umsieht, der auch nach dem Kriege noch stichhaltig ist.

Man kann Vorsicht Furcht, man kann Mut Leichtfertigkeit nennen.

Geben Sie dem Arbeiter das Recht auf Arbeit!

Ein Deutscher, der sein Vaterland abstreift wie einen alten Rock, ist für mich kein Deutscher mehr.

Das ist die beste Wissenschaft, die gute Menschen schafft.

Ein braves Pferd stirbt in den Sielen. [Siele=Riemenwerk der Zugtiere; Gemeint ist also: "bei der Arbeit"])

Artige Kinder fordern nichts;
artige Kinder kriegen nichts.

Ich habe gelernt, ohne den Dank der Welt zu leben. Ich habe ihn erworben und verloren. Ich habe ihn wiedergewonnen; ich habe ihn wieder verloren. Ich mache mir gar nichts daraus; ich tue einfach meine Pflicht.

Eine Frau, die ihren Kinderwagen vor sich herschiebt, hat das Recht, zum Sieger von Sedan und zum Dichter des "Faust" zu sagen: "Bitte gehen Sie mir aus dem Wege!"

Wer den Daumen auf dem Beutel hat, hat die Macht.

Wenn ich mit Grundsätzen durchs Leben gehen soll, so komme ich mir vor, als wenn ich durch einen engen Waldweg gehen soll und müsste eine lange Stange dabei im Mund halten.

In der Politik wird es niemals möglich sein, mathematische Beweise zu geben.

Im Dienste für andere verzehre ich mich.

Ich kann versichern: Die Politik ist keine Wissenschaft, die man lernen kann. Sie ist eine Kunst, und wer sie nicht kann, der bleibt besser davon.

Gesetze sind wie Arzneien. Sie sind gewöhnlich nur Heilung einer Krankheit durch eine geringere oder vorübergehende Krankheit.

Es gibt kaum ein Wort heutzutage, mit dem mehr Missbrauch getrieben wird als mit dem Worte "frei". Ich traue dem Worte nicht, weil keiner die Freiheit für alle will; jeder will sie für sich.

Das Ausländische hat immer einen gewissen vornehmen Anstrich für uns.

Offenheit verdient immer Anerkennung.

Der Stolz ist das Rückgrat des Menschen, die Eitelkeit ist das Schwänzchen daran.

Große Menschen erkennt man an drei Dingen: Großzügigkeit im Entwurf, Menschlichkeit in der Ausführung und Mäßigkeit beim Erfolg.

Es gehört zum deutschen Bedürfnis, beim Biere von der Regierung schlecht zu reden.

Wir können durch Liebe und Wohlwollen fraglos leicht bestochen werden, vielleicht zu leicht, aber ausgerechnet durch Drohungen ganz gewiss nicht.

Wenn jemand sagt, er sei im Prinzip mit etwas einverstanden, so denkt er gar nicht daran, es in die Tat umzusetzen.

Nie wird soviel gelogen wie nach einer Jagd, im Krieg und vor Wahlen.

Es ist lange her, dass sich die menschliche Phantasie die Hölle ausgemalt hat, aber erst durch ihre jüngst erworbene Fertigkeit ist sie in die Lage versetzt worden, ihre einstigen Vorstellungen zu verwirklichen.

Die Popularität einer Sache nötigt zu fragen: Ist sie auch wirklich vernünftig?

Das Übel erkennen heißt schon, ihm teilweise abhelfen.

Wer seine Ansichten mit anderen Waffen als denen des Geistes verteidigt, von dem muss ich voraussetzen, dass ihm die Waffen des Geistes ausgegangen sind.

Die Bürokratie ist es, an der wir alle kranken.

Der Weg, auf dem eine Regierung zugrunde geht, ist der wenn sie bald dies, bald jenes tut wenn sie heute etwas zusagt und dies morgen nicht mehr befolgt.

Ich bin dankbar für die schärfste Kritik, solange sie nur sachlich bleibt.

Das Leben ist wie ein geschicktes Zahnausziehen: Man denkt immer, das Eigentliche solle erst kommen, bis man plötzlich sieht, dass alles vorbei ist

Leisten wir uns den Luxus, eine eigene Meinung zu haben.

Die Geschichte können wir nicht machen, aber aus ihr lernen.

Talleyrand sagte stets die Wahrheit und täuschte immer. Metternich log immer und täuschte nie.

Ein guter Redner muss etwas vom Dichter haben, darf es also mit der Wahrheit nicht ganz mathematisch genau nehmen.

Man soll, wenn einen der Zorn übermannt, höflich bleiben.

In der Fraktion verliert der Volksvertreter den Blick für das Allgemeine.