Matthias Claudius — Zitate

Der Mensch hat einen Geist in sich, den diese Welt nicht befriedigt.

Unser Erdenleben ist nur eine kleine Strecke auf der ganzen Bahn unsrer Existenz.

Es ist nichts groß, was nicht gut ist.

Der Mensch ist für eine freie Existenz gemacht, und sein innerstes Wesen sehnt sich nach dem Vollkommenen, Ewigen und Unendlichen als seinem Ursprung und Ziel.

Heutigentags sagen und schreiben viele Gelehrte mehr, als sie wissen; in den alten Zeiten wussten einige mehr, als sie schrieben.

Wenn du Not hast, so klage sie dir und keinem anderen.

Tue, was des Lohnes wert ist, und begehre keinen!

Alle Menschen haben eine Ahnung und Idee der Wahrheit in sich.

Häng an die große Glocke nicht, was jemand im Vertrauen spricht!

Aus nichts wird nichts, das merke wohl, wenn aus dir was werden soll.

Sorge für deinen Leib, doch nicht so, als wenn er deine Seele wäre!

Hänge dein Herz an kein vergänglich Ding.

Der Adel besteht in Stärke des Leibes bei Pferden, bei Menschen in guter Denkart.

Alles, was nicht durch das Gesetz verboten ist, kann nicht verhindert werden, und niemand kann gezwungen werden das zu tun, was das Gesetz nicht befiehlt.

Wenn wir Menschen ein angeborenes Verlangen nach Unsterblichkeit haben, so ist es klar, dass wir in unsrer jetzigen Lage nicht sind, wo wir sein sollten. Wir zappeln auf dem Trocknen, und es muss irgendwo ein Ozean für uns sein.

Etwas Sinnlichkeit und Parteilichkeit für den Freund scheint mir zur Freundschaft in dieser Welt zu gehören. Denn wolltest du an ihm nur die wirklich ehr- und liebenswürdigen Eigenschaften ehren und lieben, wofür wärest du dann sein Freund? Das soll ja jeder wildfremde unparteiische Mann tun.

Lehre nicht andere, bis du selbst gelehrt bist.

Die Wahrheit richtet sich nicht nach uns, sondern wir müssen uns nach ihr richten.

Oh, die Natur schuf mich im Grimme! Sie gab mir nichts als eine schöne Stimme.

Greif nicht leicht in ein Wespennest. Doch wenn du greifst, so greife fest!

Wolle nicht immer großmütig sein, aber gerecht sei immer.

Werde niemand etwas schuldig, doch sei zuvorkommend, als ob alle deine Gläubiger wären!

Und so leuchtet die Welt langsam der Weihnacht entgegen und der in Händen sie hält, weiß um den Segen.

Der Winter ist ein rechter Mann, kernfest und auf die Dauer.

Was mit Wenigem getan werden kann, muss nicht mit Vielem getan werden.

Das Geld eines Geizigen ist wie eine untergehende Sonne; kein Mensch hat gut davon.