Marcel Proust — Zitate

— Die besten Zitate (131), Sinn-Sprüche und Aphorismen von "Marcel Proust" (FR; Schriftsteller)

Um so viel schwerer wiegt Eifersucht, die in der Liebe dem Verlust jeglichen Glücks gleichkommt, als der Verlust äußeren Ansehens!

— Prägnante Aphorismen, Lakonische Sprüche, Frappierende Lebens-Weisheiten, Pointierte Sentenzen — die besten Marcel Proust Zitate (Berufsgruppe: Schriftsteller / Land: FR) — Von Kontemplativ bis Provokativ (siehe auch Gute Zitate).

Die Sehnsucht lässt alle Dinge blühen, der Besitz zieht alle Dinge in den Staub.

Solange Sie Ihren Geist von seinen Träumereien abzulenken versuchen, wird er nicht fertig damit; Sie werden dann der Spielball von tausend Phantomen sein, deren Natur Sie nicht kennen.

Man lügt sein ganzes Leben lang, auch und vor allem, vielleicht einzig sogar, den Leuten gegenüber, die uns ihrerseits lieben.

Der Geist kennt keine ausweglosen Lebenssituationen.

Denn wir sprechen von „dem Tod“, um die Dinge zu vereinfachen, aber es gibt fast ebenso viele von seiner Art, wie es Personen gibt.

Vielleicht beziehen die Dinge um uns ihre Unbeweglichkeit nur aus unserer Gewißheit, dass sie es sind und keine anderen, aus der Starrheit des Denkens, mit der wir ihnen begegnen.

Unsere Wünsche verschieben sich oft, und in der Verwirrung des Daseins ist selten ein Glück genau dem Wunsch angepasst, der es herbeiziehen wollte.

Man geht von der Idee aus, dass die Leute die gleichen geblieben sind, und findet sie dann alt.

Das Wirken der Kausalität, das schließlich alle nur möglichen Effekte hervorbringt und infolgedessen auch die, von denen man es am wenigsten denkt, vollzieht sich oft äußerst langsam, häufig gerade infolge unserer Wünsche.

Man hätte gern, dass einem die Wahrheit durch ganz neue Zeichen enthüllt würde, nicht durch einen Satz, der noch dazu ganz und gar denen gleicht, die schon so oft gefallen sind.

Daß man sich verliert, ist noch nicht schlimm, sondern dass man sich hinterher nicht wieder zurechtfinden kann.

Der Instinkt diktiert die Pflicht, der Verstand aber liefert die Vorwände, um sich ihr zu entziehen.

In den Personen, die wir lieben, ruht, durch uns ihnen fest verhaftet, ein bestimmter Traum, den wir nicht immer herauserkennen, den wir aber verfolgen.

Der Schmerz ist ein ebenso mächtiger Umgestalter der Wirklichkeit wie der Rausch.

In unserem Körper gibt es einen gewissen Instinkt für das, was uns zuträglich ist, wie in unserem Herzen für das, was unsere ethische Pflicht ist; beides kann durch keinerlei Autorisation von seiten eines Doktors der Medizin oder der Theologie ersetzt werden.

Die Erschaffung der Welt hat nicht ein für allemal stattgefunden, sie findet unabwendbar alle Tage wieder statt.

In Wirklichkeit ist jeder Leser, wenn er liest, ein Leser nur seiner selbst. Das Werk des Schriftstellers ist dabei lediglich eine Art von optischem Instrument, das der Autor dem Leser reicht, damit er erkennen möge, was er in sich selbst vielleicht sonst nicht hätte erschauen können.

Gewöhnlich lehnen wir unmutig ab, was uns ähnlich ist, und geraten außer uns über unsere eigenen Mängel, wenn wir sie von außen her sehen.

Die Homosexuellen wären die besten Ehemänner der Welt, wenn sie nicht die Komödie spielten, die Frauen zu lieben.

Überlassen wir die schönen Frauen den phantasielosen Männern.

Ich gelangte zu der Einsicht, dass Sterben nicht etwa etwas Neues, sondern dass ich im Gegenteil von meiner Kindheit an schon viele Male gestorben sei.

So sehr schafft eine neue Leidenschaft in uns etwas wie einen neuen und ganz anderen Charakter, der unseren sonstigen ersetzt und die bis dahin unveränderlichen Zeichen, an denen er kenntlich war, zerstört!

Wir gehorchen alle keinem Doktor, nur dem Doktor Schmerz.

Ich hätte glücklich sein müssen: ich war es nicht.

Die Natur scheint kaum befähigt zu sein, etwas anderes als verhältnismäßig kurze Krankheiten hervorzubringen. Aber die Medizin hat die Kunst erworben, sie in die Länge zu ziehen.

Eine Stunde ist nicht nur eine Stunde; sie ist ein mit Düften, mit Tönen, mit Plänen und Klimaten angefülltes Gefäß. Was wir die Wirklichkeit nennen, ist eine bestimmte Beziehung zwischen Empfindungen und Erinnerungen.

Denn wenn die Erfüllung, das Glück, geringfügig nur auf Grund von Sicherheit erscheinen, so haben sie doch in sich etwas Unbeständiges, aus dem nur Kummer entstehen kann.

Die Vergangenheit entflieht nicht, sie bleibt und verharrt bewegungslos.

Für die Börse ist jede Stadt, die belagert wird, auch schon eingenommen.

Doch das, was wir nicht aus unmittelbarer Intuition, sondern nur durch andere erfahren, vermag unsere Seele auf keine Weise, ist einmal der Augenblick verpasst, in sich aufzunehmen.

Die Klassen des Geistes nehmen keinerlei Rücksicht auf die Geburt.

Es gibt nichts Melancholischeres als eine Trauer, die man nicht tragen darf.

Das Glück ist einzig heilsam für den Leib, die Kräfte des Geistes jedoch bringt der Schmerz zur Entfaltung.

Gewiss, wenn es sich nur um unsere Herzen handelt, so hat der Dichter recht gehabt, von jenen «geheimnisvollen Fäden» zu sprechen, die das Leben zerreißt.
Aber wahrer noch ist, dass es unaufhörlich zwischen den Wesen, zwischen den Ereignissen neue Fäden spinnt und untereinander webt, dass es sie verdoppelt, um das Gewebe zu stärken, so dass zwischen dem geringsten Punkt unserer Vergangenheit und allen anderen ein reiches Netz von Erinnerungen uns nur die Wahl der Verbindungswege lässt.

Es gibt keine Idee, die nicht die Möglichkeit einer Widerlegung, kein Wort, das nicht sein Gegenwort in sich trägt.

Nichtverliebte Menschen können nicht verstehen, wieso ein intelligenter Mann wegen einer ganz gewöhnlichen Frau leiden kann. Das ist, als ob man überrascht ist, dass jemand der Cholera zum Opfer fällt wegen einer so unbedeutenden Kreatur, wie es der Kommabazillus ist.

Ideen sind Ersatz für Leiden; in dem Augenblick, da diese sich in Ideen verwandeln, verlieren sie einen Teil ihrer schädlichen Wirkung auf unser Herz.




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Ein Zitat eines berühmten Autors (zum Beispiel aus der Kategorie "Schriftsteller") kann durchaus dazu motivieren, die eigenen Ideen & Geistesblitze zu schärfen und präziser zu formulieren, und damit zum Nachdenken anzuregen:
Sprüche und Zitate von bekannten Dramatikern, Lyrikern, Dichtern, Aphoristikern, Romanciers, etc.