Franz Grillparzer — Zitate

Die Großen hindre nicht, weis ab die Kleinen, sei derb, wenn einer höflich zu dir spricht, und höflich, wenn er derb! Das ist im kurzen die Weisheit jedes Amts.

Der ist wahrlich zu beklagen, der zum Diener ward verdammt: Mag man noch so Kluges sagen, hat der Herr allein Verstand.

Brennt unser Haus und können wir nicht löschen, so lasst uns wenigstens die Hände wärmen.

Der Zweifel zeugt den Zweifel an sich selbst.

Nur vorwärts führt das Leben, rückwärts nie!

Es wirkt der Mensch, der Himmel aber segnet.

Erträglich ist der Mensch als einzelner, im Haufen steht die Tierwelt gar zu nah.

Das Leben ist der Liebe Zaubermacht.

Der Tod begrub hier einen reichen Besitz, aber noch schönere Hoffnung.

Ist doch der Glaube nur das Gefühl der Eintracht mit dir selbst.

Eine Reise ist ein vortreffliches Heilmittel für verworrene Zustände

Lernt einsehen, dass man bei Entschlüssen mit der Tat anfangen muss.

Mein Wissen ist gegen das Eure ein Kind fern sei, dass ich es leugne; nur dass Eure Gedanken fremde sind, die meinen aber eigne.

Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet das Leben hindurch.

Ziert Bescheidenheit den Jüngling, nicht verkenn er seinen Wert!

Von allen Tugenden die schwerste und seltenste ist die Gerechtigkeit. Man findet zehn Großmütige gegen einen Gerechten.

Die Ungebildeten haben das Unglück, das Schwere nicht zu verstehen, dagegen verstehen die Gebildeten häufig das Leichte nicht, was ein noch viel größeres Unglück ist.

Begeisterung aber ist die Mutter alles Großen.

Die Irreligiösen sind religiöser als sie selbst wissen, und die Religiösen sind es weniger, als sie meinen.

Was ist der Erde Glück? - Ein Schatten. Was ist der Erde Ruhm? - Ein Traum!

Religion ist die Poesie der unpoetischen Menschen.

Für Menschen, nur durch Menschen wird der Mensch.

Eine frohe Hoffnung ist mehr wert als zehn trockene Wirklichkeiten.

Wer sich dem Dank entzieht, erniedrigt den Beschenkten.

Und leben ist ja doch des Lebens höchstes Ziel!

Fahret wohl, ihr feigen Lügen! Ihr wart niemals meine Wahl.

Eines wird dem Fortschritt immer bleiben: Was er nicht übertreffen kann, zu übertreiben.

Der Tüchtige sieht in jedem Soll ein Muss!

Man sage nicht, am schwersten sei die Tat; da hilft der Mut, der Augenblick, die Regung. Das Schwerste dieser Welt ist der Entschluss.

Auch müsste jederzeit der Unterschied zwischen philosophischer und poetischer Idee im Auge behalten werden, von denen die erste auf einer Wahrheit beruht, die zweite auf einer Überzeugung. Denn es ist die Aufgabe der Philosophie, die Natur zur Einheit des Geistes zu bringen. das Streben der Kunst, in ihr eine Einheit für das Gemüt herzustellen.

Die Poesie will den Geist verkörpern, die Musik das Sinnliche vergeistigen.

Die Kunst verhält sich zur Natur wie der Wein zur Traube.

Alle Unruhe im Menschen entspringt aus der Phantasie.

Undank gräbt tiefer als des Totengräbers Spaten.

Man ist doch nur ein vagabundierender Räuber und Spitzbube, wenn man das dreißigste Jahr überschritten hat, ohne verheiratet zu sein.

Die Deutschen sind und waren eine grüblerische Nation. Aus diesem Gesichtspunkte lässt sich ihre ganze Kunst und Wissenschaft erklären.

Der Deutsche hat vor nichts Respekt als was er nicht versteht.

Gold schenkt die Eitelkeit, der raue Stolz Die Freundschaft und die Liebe schenkt Blumen.

Die Gewohnheit ist ein lästiges Ding selbst an Verhasstes fesselt sie

Befriedigung, die ich nach außen träumte, kam nun von innen selber in mein Dach. Das Leben rächt ja stets, was es versäumte: Ich hole meine Jugendjahre nach.