Robert Musil — Zitate

— Die besten Zitate (173), Sinn-Sprüche und Aphorismen von "Robert Musil" (AT; Schriftsteller)

— Bekanntes Zitat:

Alles, was wir denken, ist entweder Zuneigung oder Abneigung. (Aus: Kleine Prosa)

Robert Musil (* 6. November 1880 in St. Ruprecht bei Klagenfurt; † 15. April 1942 in Genf) war ein österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker.

— Prägnante Aphorismen, Lakonische Sprüche, Frappierende Lebens-Weisheiten, Pointierte Sentenzen — die besten Robert Musil Zitate (Berufsgruppe: Schriftsteller / Land: AT) — Von Kontemplativ bis Provokativ (siehe auch Gute Zitate).

Der Zug der Zeit ist ein Zug, der seine Schienen vor sich her rollt. Der Fluß der Zeit ist ein Fluß, der seine Ufer mitführt.

Aphorismen schreiben sollte nur einer, der große Zusammenhänge sieht.

Sie litten alle unter der Angst, keine Zeit für alles zu haben, und wussten nicht, dass Zeit haben nichts anderes heißt, als keine Zeit für alles zu haben.

Unsere Zeit ist eine Zeit der Erfüllung, und Erfüllungen sind immer Enttäuschungen.

Aber ich glaube, dass die Menschen in einiger Zeit einerseits sehr intelligent, anderen teils Mystiker sein werden. Vielleicht geschieht es, dass sich unsere Moral bereits heute in diese zwei Bestandteile zerlegt. Ich könnte auch sagen: in Mathematik und Mystik.

Keine Grenze verlockt mehr zum Schmuggeln als die Altersgrenze.

Manche Menschen reisen hauptsächlich in den Urlaub, um Ansichtskarten zu kaufen, obwohl es doch vernünftiger wäre, sich diese Karten kommen zu lassen.

Es ist nichts so schwer, wie mit einem Menschen in ein Schicksal verflochten zu sein, den man nicht genügend liebt!

Denn auch Gedanken, die Macht gewinnen wollen, hängen sich an Gedanken, die schon Macht haben.

Wir haben keine inneren Stimmen mehr, wir wissen heute zu viel, der Verstand tyrannisiert unser Leben.

Der Wunsch ist ein Wille, der sich selbst nicht ganz ernst nimmt.

Die Jugend überschätzt das Neueste, weil sie sich mit ihm gleichaltrig fühlt. Darum ist es ein zweifaches Unglück, wenn das Neueste zu ihrer Zeit schlecht ist.

Das Unglück ist unser Stehenbleiben beim vorletzten Schritt!

Denn die erste Leidenschaft des erwachsenden Menschen ist nicht Liebe zu der einen, sondern Hass gegen alle. (Quelle: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß; 1930)

Eine vollkommene Ordnung wäre der Ruin allen Fortschritts und Vergnügens.

Bekanntlich weist man Vorwürfe umso heftiger zurück, je stärker man selbst zwischen Schuld und Unschuld gespannt ist.

Alles in der Welt ist Liebe! Liebe ist das sanfte, göttliche, von Asche verdeckte, aber unauslöschliche Wesen der Welt!

Nicht das Genie ist 100 Jahre seiner Zeit voraus, sondern der Durchschnittsmensch ist um 100 Jahre hinter ihr zurück.

Die täglichen Menschenerlebnisse sind die tiefsten, wenn man sie von der Gewohnheit befreit.

Der Augenblick ist nichts als der wehmütige Punkt zwischen Verlangen und Erinnern.

Das Leben baut nichts auf, wozu es nicht die Steine anderswo ausbrach.

Alle Gefühle, alle Leidenschaften der Welt sind ein Nichts gegenüber der ungeheuren, aber völlig unbewussten Anstrengung, welche die Menschheit in jedem Augenblick macht, um ihre Gemütsruhe zu bewahren.

Wer nicht weiß, was er selber will, muss wenigstens wissen, was die anderen wollen.

Ich bin nicht nur überzeugt, dass das, was ich sage, falsch ist, sondern auch das, was man dagegen sagen wird. Trotzdem muss man anfangen, davon zu reden. Die Wahrheit liegt bei einem solchen Gegenstand nicht in der Mitte, sondern rundherum wie ein Sack, der mit jeder neuen Meinung, die man hineinstopft, seine Form ändert, aber immer fester wird! (Quelle: Das hilflose Europa - oder Reise vom Hundertsten ins Tausendste; 1922)

Ein Aphorismus: das kleinste mögliche Ganze

Vereine fördern die Bestrebungen ihrer Mitglieder und stören die der anderen.

Schreiben ist eine besondere Form des Schwätzens. (Quelle: Der Mann ohne Eigenschaften)

Man sollte niemals vergessen, daß der innerste Brunnen einer Literatur ihre Lyrik ist.

Philosophen sind Gewalttäter, die keine Armee zur Verfügung haben und sich deshalb die Welt in der Weise unterwerfen, dass sie sie in ein System sperren.

Etwas schön finden heißt ja wahrscheinlich vor allem: es finden.

Die Natur und der eigentümliche Geist der Liebenden blicken einander in die Augen, es sind das zwei Richtungen der gleichen Handlung, es ist ein Fließen in zwei Richtungen und ein Brennen von zwei Enden.

In der Nacht hat der Mensch nur ein Nachthemd an, und darunter kommt gleich der Charakter.

Ich behandle das Leben als etwas Unangenehmes, über das man durch Rauchen hinwegkommen kann.

Eine Liebesbeziehung kann man zerreden. Zerschweigen kann man sie nicht.

Die Musik ist unendlich, sie ist aber auch allmächtig - kurz, sie ist auch alles das, was und wie ein Geist ist. Solange irgendein Wesen existieren wird, solange wird auch Musik bestehen, solange wird sie auch Wunder wirken.

Wohlwollen kann man nur durch viele kleine Schritte gewinnen, aber mit einem einzigen verspielen.

Dumme Menschen sind schon deshalb besonders eitel, weil ihnen die Intelligenz fehlt, dies zu verbergen.

Im gewöhnlichen Leben handeln wir nicht nach Motivation, sondern nach Notwendigkeit, in einer Verkettung von Ursache und Wirkung; allerdings kommt immer in dieser Verkettung etwas von uns selbst vor, weshalb wir uns dabei für frei halten.



— Robert Musil (1880 - 1942) war ein österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker.


Musils Werk umfasst Novellen, Dramen, Essays, Kritiken und zwei Romane: 1906 erschien Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, ein vielfach auch als Schullektüre genutztes Werkbeispiel der literarischen Moderne. An seinem zur Weltliteratur zählenden Hauptwerk Der Mann ohne Eigenschaften, das von autobiographischen Aspekten mitbestimmt ist, hat Musil seit den 1920er Jahren bis zu seinem Tode fortlaufend gearbeitet, ohne es abschließen zu können. Die dazu publizierten Werkdeutungen und Forschungspublikationen reißen seit den 1950er Jahren nicht ab.

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Ein Zitat eines berühmten Autors (zum Beispiel aus der Kategorie "Schriftsteller") kann durchaus dazu motivieren, die eigenen Ideen & Geistesblitze zu schärfen und präziser zu formulieren, und damit zum Nachdenken anzuregen:
Sprüche und Zitate von bekannten Dramatikern, Lyrikern, Dichtern, Aphoristikern, Romanciers, etc.