Gottfried Benn — Zitate

— Die besten Zitate (96), Sinn-Sprüche und Aphorismen von "Gottfried Benn" (DE; Schriftsteller)

Wer allein ist, ist auch im Geheimnis, immer steht er in der Bilder Flut . . .

— Prägnante Aphorismen, Lakonische Sprüche, Frappierende Lebens-Weisheiten, Pointierte Sentenzen — die besten Gottfried Benn Zitate (Berufsgruppe: Schriftsteller / Land: DE) — Von Kontemplativ bis Provokativ (siehe auch Gute Zitate).

Wenn man vom Gereimten das Stimmungsmäßige abzieht - was dann übrig bleibt, wenn dann noch etwas übrig bleibt, das ist dann vielleicht ein Gedicht.

Auch die Kunst ist Entsagung, aber eine Entsagung, die alles empfängt.

Unter Tyrannen festigt sich die Freiheit.

Es scheint mir eine Tatsache zu sein, die wenig anerkannt ist, daß es sehr viel weniger produktive Substanz in einem Zeitabschnitt gibt, als im allgemeinen angenommen wird. Ferner, daß Kunst viel seltener ist, als es scheint. Dieser Schein hängt mit dem verbreiteten Irrtum zusammen, daß Kultur, Zivilisation, Bildung und Kunst im Grunde identisch seien. Kunst aber ist ein isoliertes Phänomen, individuell unfruchtbar und monoman. Das bestimmt ihren Rang. Darum, wo immer man sie vermutet, sollte man sie schützen.

Der Körper ist morbider geworden, die moderne Medizin weist ihn ja geradezu auf tausend Krankheiten hin, sie brechen mit wissenschaftlicher Gewalt aus ihm hervor.

Der Mensch ist ein Wesen, dessen Schöpfung nur ein halber Erfolg war. Er ist nur ein Entwurf von etwas.

Rechne mit deinen Defekten. Gehe von deinen Beständen aus, nicht von deinen Parolen.

Niemand kann Kunst umbringen, wo sie wirklich Gestalt annimmt, lebt sie weiter und überlebt die Politik und die geschichtliche Situation.

Leute in Dreizimmerwohnungen erhalten den Staat. Die drunter und drüber nutzen ihn aus.

Gedanken töten, Worte sind verbrecherischer als irgendein Mord, Gedanken rächen sich an Helden und Herden.

Kunstwerke sind phänomenal, historisch unwirksam, praktisch folgenlos. Das ist ihre Größe.

Was die Schärfe angeht, bin ich der Meinung, daß in der geistigen Welt durch Schwammigkeit mehr Unheil entstand, als durch Härte.

Am gefährlichsten sind die Leute mit dem bisschen Grips, die sich berufen fühlen, die Maßstäbe zu stiften und anzulegen. Soweit es bei ihnen langt - länger darf es bei niemandem langen.

Ach, als sich alle einer Mitte neigten und auch die Denker nur den Gott gedacht.

Wenn man gleich an den Beginn einer Beziehung den Koitus setzt, gibt es keine Neurosen.

Ein neues Gedicht heißt für den Autor immer wieder einen Löwen bändigen und für den Kritiker einem Löwen ins Auge sehen, wo er vielleicht lieber einen Esel träfe.

Dumm sein und Arbeit haben - das ist das Glück.

Sich irren und doch sich weiter Glauben schenken müssen: das ist der Mensch.

Ich will Sie nicht von neuem kränken: Ich sage also, die Deutschen sind ein großartiges Volk, bloß man muss ihnen immerzu eins rechts und links in die Fresse hauen -, und sie nehmen das auch ruhig hin und finden es natürlich.

Genialität, die von etwas anderem ausgeht als den Mitteln, die ihr sich auszudrücken zur Verfügung stehen, ist Dilettantismus.

Eine Frau ist etwas für eine Nacht. Und wenn es schön war, noch für die nächste.

Nichts gegen die Ärzte, großartige Leute. Früher, bei einem Mückenstich, kratzte man sich. Heute können sie Ihnen zwölf Salben verschreiben und keine nützt, aber das ist doch Leben und Bewegung.

Jeder Standpunkt ist unerträglich, aber gar keinen Standpunkt haben, das ist noch unerträglicher.

Die Krone der Schöpfung, das Schwein, der Mensch.

Arbeit heißt Steigerung zu geistigen Formen.

Resignation ist kein Nihilismus; Resignation führt ihre Perspektiven bis an den Rand des Dunkels, aber sie bewahrt Haltung auch vor diesem Dunkel.

Ein Gedicht ist immer die Frage nach dem Ich.

Wenn eine Frau klug ist, ist das ganz schön, aber wenn sie es nicht ist, ist das für das Spiel ebenso unbeachtlich, als wenn ein Geiger heiser ist.

Körperliche Bewegung ist eine Nutzlosigkeit, vom Standpunkt des Geistes gesehen.

Entwicklungsfremdheit ist die Tiefe des Weisen, Kinder und Kindeskinder beunruhigen ihn nicht, dringen nicht in ihn ein.

Die Dichtung bessert nicht, aber sie tut etwas viel Entscheidenderes: sie verändert.

Wir lebten etwas anderes, als wir waren, wir schrieben etwas anderes, als wir dachten, wir dachten etwas anderes, als wir erwarteten, und was übrig bleibt, ist etwas anderes, als wir vorhatten.

Schriftsteller, die ihrem Weltbild sprachlich nicht gewachsen sind, nennt man in Deutschland Seher.

Das größte Vergnügen aller Geizhälse besteht darin, sich ein Vergnügen zu versagen.

Wer Geld hat, wird gesund, wer Macht hat, schwört richtig, wer Gewalt hat, schafft das Recht.

Nietzsches Abneigung gegen Bier war mir immer etwas verdächtig. Wen Bier hindert, der trinkt es falsch.

Kunst ist eine Sache von 50 Leuten, davon noch 30 nicht normal sind. Was große Verlage verlegen, ist keine Kunst, sondern Arbeit von Leuten, die ihrer Mittelmäßigkeit schriftstellerisch gerecht werden.

Konnte überhaupt noch der Roßapfel einer Idee auf Europas Boden fallen, ohne dass die Journalisten kamen und die Fäkalien für ihr Publikum berochen?




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Ein Zitat eines berühmten Autors (zum Beispiel aus der Kategorie "Schriftsteller") kann durchaus dazu motivieren, die eigenen Ideen & Geistesblitze zu schärfen und präziser zu formulieren, und damit zum Nachdenken anzuregen:
Sprüche und Zitate von bekannten Dramatikern, Lyrikern, Dichtern, Aphoristikern, Romanciers, etc.