Fernando Pessoa — Zitate

— Die besten Zitate (123), Sinn-Sprüche und Aphorismen von "Fernando Pessoa" (PT; Schriftsteller)

— Bekanntes Zitat:

Sich der Unbewusstheit des Lebens bewusst zu sein, ist die älteste Pflicht unserer menschlichen Intelligenz.

Fernando Pessoa (* 13. Juni 1888 in Lissabon; † 30. November 1935 ebenda) war ein portugiesischer Dichter und Geisteswissenschaftler.

— Prägnante Aphorismen, Lakonische Sprüche, Frappierende Lebens-Weisheiten, Pointierte Sentenzen — die besten Fernando Pessoa Zitate (Berufsgruppe: Schriftsteller / Land: PT) — Von Kontemplativ bis Provokativ (siehe auch Gute Zitate).

Wir besitzen nichts, weil wir nicht einmal uns besitzen.

Die beste Vorbedingung für die Praxis des Lebens ist die Triebkraft, die zum Handeln führt, das heißt der Wille.

Zwischen Schlaf und Traum,
Zwischen mir und was in mir ist
Und was ich vermute zu sein,
Fließt ein unendlicher Fluss.

Das Leben ist eine unfreiwillige Reise, ein Experiment.
Eine Reise des Geistes durch die Materie, und da der Geist der Reisende ist, reist man im Geiste.
Auf diese Weise hat so manche Seele in der Kontemplation intensiver, extensiver und stürmischer gelebt als andere in der äußeren Welt.

Ich beneide alle Leute darum, nicht ich zu sein.

Besitzen wir irgendetwas? Wenn wir nicht wissen, was wir sind, wie wissen wir dann, was wir besitzen?

Stumm betrachte ich den See,
den eine Brise kräuselt.
Nichts weiß ich, wenn ich an das Ganze denke
Oder es ist das Ganze, das mich vergisst.

Meine Vergangenheit ist alles, was ich nicht war.

Erfolg ist erfolgreich sein, nicht die Voraussetzungen für den Erfolg erfüllen.

Viele Stücken Land erfüllen die Voraussetzungen für den Bau eines Palastes, aber wo wird der Palast sein, wenn wir ihn dort nicht bauen?

Besitzen heißt verlieren.

Der Wert der Dinge liegt nicht in der Zeit, die sie andauern, sondern in der Intensität, mit der sie geschehen. Deshalb gibt es unvergessliche Momente und einzigartige Menschen!

Es gibt keine Regeln. Alle Menschen sind Ausnahmen von einer Regel, die nicht existiert.

Da wir dem Leben keine Schönheit abzuringen vermögen, sollten wir zumindest versuchen, unserem Unvermögen Schönheit abzuringen.

Alles gehört den anderen, bis auf meinen Kummer, nichts von alldem zu haben.

Keine intelligente Idee kann sich durchsetzen, wenn sie nicht mit einer Dummheit vermischt wird.

Wenn das Herz denken könnte, würde es still stehen.

Sobald wir vermögen, diese Welt als Illusion und Trugbild zu betrachten, können wir alles, was uns widerfährt, als Traum betrachten, als etwas, das vorgab zu sein, weil wir schliefen.

Dann werden wir scharfsinnig und zutiefst gleichgültig gegen alle Unbill und alles Unglück des Lebens.

Ich unterwerfe mich weder dem Staat noch den Menschen, ich leiste ihnen den Widerstand der Trägheit.

Die Welt gehört demjenigen, der nicht fühlt.

Um verstehen zu können, habe ich mich zerstört. Verstehen heißt das Lieben vergessen.
Ich kenne nichts, was zugleich falscher und bedeutsamer wäre als der Ausspruch Leonardo da Vincis, demnach wir etwas nur lieben oder hassen können, wenn wir es verstanden haben.

Diese ganze Landschaft ist nirgendwo.

Ich bin der Zwischenraum zwischen dem, was ich bin, und dem, was ich nicht bin, zwischen dem, was ich träume, und dem, was das Leben aus mir gemacht hat, der abstrakte und leibliche Mittelwert zwischen Dingen, die nichts sind, da ich ebenfalls nichts bin.
Welche Unruhe, wenn ich fühle, welch Unbehagen, wenn ich denke, welche Nutzlosigkeit, wenn ich will!

Güte ist das Feingefühl roher Seelen.

Es gibt keinen Spiegel, der uns selber als äußere Wesen zeigen könnte, weil es keinen Spiegel gibt, der uns aus uns selbst herausziehen könnte.

Ich mache Landschaften aus dem, was ich fühle.

Ich denke, wenn wir etwas sagen, ermöglichen wir es, seine Tugend zu bewahren und es von seinem Schrecken zu befreien.
Die Felder sind grüner, wenn wir über sie sprechen, mehr als in ihrem eigentlichen Grün.
Die Blumen, wenn sie mit Phrasen beschrieben werden, die sie im Atem unserer Einbildungskraft definieren, werden Farben mit einer Beständigkeit haben, die das biologische Leben nicht erlaubt.

Geld ist schön, weil es eine Befreiung bedeutet.

Ich blicke auf mein vergangenes Leben wie auf ein weites Feld in der Sonne, wenn sie durch die Wolken bricht; und ich bemerke mit metaphysischem Staunen, dass mein bedachtestes Tun, meine klarsten Vorstellungen, meine logischsten Vorhaben letztlich nichts anderes waren als angeborene Trunkenheit, naturgegebene Narrheit und großes Unwissen.

Wer leidet, leidet allein.

Die Gefühle, die am meisten schmerzen, die Gefühlswallungen, die am meisten quälen, sind diejenigen, die ganz absurd sind: Verlangen nach unmöglichen Dingen, eben weil sie unmöglich sind, Sehnsucht nach dem, was nie gewesen ist, Wunsch nach dem, was gewesen sein könnte, Kummer darüber, nicht ein anderer zu sein, Unzufriedenheit mit der Existenz der Welt.

Alle diese Halbtöne des seelischen Bewusstseins schaffen in uns eine schmerzerfüllte Landschaft, einen ewigen Sonnenuntergang.

Nur was wir träumen, sind wir wirklich, denn alles übrige gehört, weil es verwirklicht ist, der Welt und allen Menschen.

Niemand kennt den anderen.

Vielleicht wird man entdecken, dass, was wir Gott nennen und was sich so offenkundig auf einer anderen Ebene jenseits aller Logik und räumlichen und zeitlichen Wirklichkeit befindet, eine uns eigene Existenzweise ist, eine Empfindung unserer selbst in einer anderen Dimension des Seins.

Ich bin die lebendige Bühne, auf der verschiedene Schauspieler auftreten, die verschiedene Stücke aufführen.

Wenn es etwas gibt, was dieses Leben uns gewährt und wofür wir, vom Leben selbst abgesehen, den Göttern dankbar zu sein hätten, so ist es die Gabe, uns zu verkennen: uns selbst zu verkennen und uns gegenseitig zu verkennen.

Die Freiheit spürt nicht, wer nie unter Zwang gelebt hat.



— Fernando Pessoa (1888 - 1935) war ein portugiesischer Dichter, Schriftsteller, und Geisteswissenschaftler.


— Pessoa (eigentlich: Fernando António Nogueira de Seabra Pessoa) gilt als einer der bedeutendsten literarischen Figuren des 20. Jahrhunderts und als einer der größten Dichter der portugiesischen Sprache.

Pessoa war ein produktiver Schriftsteller, und das nicht nur unter seinem eigenen Namen, denn er erfand etwa fünfundsiebzig anderen (u.a. Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Álvaro de Campos, Bernardo Soares, die Brüder Charles James, David Merrick sowie Alexander Search).
Er nannte sie nicht Pseudonyme, weil er das Gefühl hatte, dass dieser Begriff ihr unabhängiges intellektuelles Leben nicht einfangen konnte, und nannte sie stattdessen Heteronyme. Diese imaginären Figuren waren fiktive Autoren mit eigenen Biographien, eigenen Schreibstilen, Themen, Motiven und philosophischen Kontexten und hatten manchmal unbeliebte oder extreme Ansichten.
Das „Buch der Unruhe“ (Livro Do Desassossego) gilt als seine wichtigste Prosa-Arbeit, die erst 1982, also 47 Jahre nach seinem Tod erschien.

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