Berthold Auerbach — Zitate

— Die besten Zitate (59), Sinn-Sprüche und Aphorismen von "Berthold Auerbach" (DE; Schriftsteller)

— Bekanntes Zitat:

Wer nicht zufrieden ist mit dem, was er hat, der wäre auch nicht zufrieden mit dem, was er haben möchte.

Berthold Auerbach (* 28. Februar 1812 in Nordstetten (heute Ortsteil von Horb); † 8. Februar 1882 in Cannes) war ein deutscher Schriftsteller.

— Prägnante Aphorismen, Lakonische Sprüche, Frappierende Lebens-Weisheiten, Pointierte Sentenzen — die besten Berthold Auerbach Zitate (Berufsgruppe: Schriftsteller / Land: DE) — Von Kontemplativ bis Provokativ (siehe auch Gute Zitate).

Was wäre die Erfüllung der Pflicht, wenn sie kein Opfer kostete?

Man muss freie, einfache Gedanken des Lichtes täglich wiederholen, wie die Sonne täglich aufgeht und die Nacht verscheucht.

Die Liebe ist einäugig, aber Hass gänzlich blind.

Der Empfindsame ist der Waffenlose unter lauter Bewaffneten.

Nicht die Sittlichkeit regiert die Welt, sondern eine verhärtete Form derselben: Die Sitte.

Nur arbeitsame Menschen sind aus sich heraus fröhlich, friedfertig und gut, Müßiggänger werden aber zu Trunk- und Spielsucht verleitet, werden ärgerlich, zänkisch, ränkesüchtig und schlecht.

Für einen Vater, dessen Kind stirbt, stirbt die Zukunft. Für ein Kind, dessen Eltern sterben, stirbt die Vergangenheit.

Keine Lehre, keine noch so hohe, ändert der Menschen Sinn. Nur das Leben, Anschauen, die Erfahrung der Tatsachen an sich und anderen, nur das bekehrt. Das ist ja das Elend der Dogmatik, daß sie lehren will, was nur das Leben gibt.

Leiste jeglichem und erwarte von niemandem.

Wunderbar! Wenn die Menschen in Zank und Streit geraten sollen, da werden die Zaghaftesten beredt; wenn es aber gilt, ein Liebeswort, ein versöhnendes, zu sagen, da krümmen und winden sie sich wie Stotternde.

Es ist leicht, energisch zu sein, wenn man einseitig wird.

Heimisch in der Welt wird man nur durch Arbeit. Wer nicht arbeitet, ist heimatlos.

Aphoristische Bemerkungen sind oft wie ein farbloser Niederschlag aus lebendigen Wahrnehmungen, die erst demjenigen wieder einen farbigen Inhalt darbieten, der eine eigene Lebenserfahrung hinzubringt.

Es gibt Gefahren, denen zu entfliehen nicht Feigheit ist, sondern höchster Mut, die Kraft, sich selbst zu besiegen.

Alle Religionen sind schön, die uns zu guten Menschen machen.

Es kann kein Mensch dem anderen etwas vollkommen recht machen, aber dankbar kann man doch sein. Und Dank ist ein Boden, auf dem die Freude gedeiht.

Man kann einen Menschen schneller und leichter verderben als verbessern.

Jugendeindrücke sind das ewig Bestimmende in einem Menschen. Es bildet sich da gleichsam ein geistiger Münzfuß aus, nach dem lebenslang gerechnet wird.

Geh mit Gottes Gnade
durch Schatten und Licht
an ferne Gestade
zu uns bitte nicht.

Alles Leben draußen ist nur wie ein Schlafen in Kleidern. Daheim erst liegt man im Bett.

Musik allein ist die Weltsprache und braucht nicht übersetzt zu werden.

Es gibt keinen reinen Frühling. Man wandelt immer auf dem welken Lauf vergangenen Daseins.

Selbstbestimmung, Selbstregierung, Selbstführung sind die Grundbedingungen des modernen Lebens. – Je freier die Berufsart, umso stetiger bedarf es in ihr der Disziplin seiner selbst.

Den Regen hört man fallen, den Schnee nicht. Der herbe Schmerz ist noch laut, der gefasste ist still.

Es ist doch nur ein Gott, der die Sonne scheinen und die Bäume wachsen lässt, und er weiß doch, wie es gemeint ist, ob man so oder so zu ihm betet.

Die Ehre verpflichtet zur Sittlichkeit, der Ruhm noch mehr, die Macht am meisten.

Eine fremde Sprache lernen und gut sprechen, gibt der Seele eine innere Toleranz, man erkennt, daß alles innerste Leben sich auch noch anders fassen und darstellen lasse, man lernt, fremdes Leben achten.

Warum hat keine Religion vor allem anderen das Gebot Du sollst arbeiten?

Geld erwerben erfordert Klugheit; Geld bewahren erfordert eine gewisse Weisheit. Und Geld schön auszugeben ist eine Kunst.

Die bitterste Frucht des Grames ist: Gleichgültigkeit gegen die Welt.

Es gibt Menschen, die sich auch innerlich kleiden, wie es die Mode heischt

Eine Idee muss Wirklichkeit werden können, sonst ist sie eine eitle Seifenblase.

Nur arbeitsame Menschen sind aus sich heraus fröhlich, friedfertig und gut.

Man bedarf oft das Unnötigste am meisten.

Weichliche Naturen machen gerne energische Programme von weit ausgreifendem Umfang und erschöpfen im Programm ihren momentanen Enthusiasmus.

Was ein Mensch in der Welt auch tue, und sei es noch so weitwirkend: Hat er nicht seine Pflicht gegen seine Eltern erfüllt, so ist alles andre hinfällig.

Von allen Qualen, die den Menschen heimsuchen, ist die Selbstverachtung die Höchste.

Ein bis zum Stolz gehendes Selbstbewusstsein, wenn es recht gelenkt ist, kann ein sicheres Moralprinzip werden.

Unruhe ist der ärgste Dämon im Leben.

Nur der Mensch ist frei, der sich seine eigenen Gedanken im Kopfe ausbildet, niemand etwas nachspricht, was er   versteht und selber einsieht, der die Gesetze kennt, die Gott in seine Brust geschrieben hat, und ohne Menschenfurcht ihnen gerecht zu werden strebt.

Alle Liebe der Menschen muss erworben, erobert und verdient, über Hindernisse hinweg erhalten werden. Die Mutterliebe allein hat man unerworben und unverdient.

Bei allem schweren Denken in die Ferne fordern die Gegenwart und der Tag ihr Recht.

Wo die eigene Kraft dich verlässt und zur Neige ist, wo du nicht mehr fassen, wirken und schaffen kannst: da fügen sich die Hände still ineinander, und dieses Sinnbild spricht:
„Ich kann nicht mehr, waltet ihr, ihr ewigen Mächte!“

Du liebst die Reflexion nicht? Unmittelbare, oder durch die Kunst vermittelte Anschauung und Empfindung erscheint wie Wasser, die Reflexion wie Nebel, oder auch die Anschauung erscheint als Wärme, die allgemeine Betrachtung als Kälte; aber der Nebel kann zu Regen und Tau werden, und das erstarrte Leben wird grade durch Kälte wieder erwärmt.

Man wünscht viel, was einem nicht recht wäre, wenn´s nachher in Erfüllung ginge.

Der brave Mensch grämt sich weit mehr über ein Unrecht, das er getan hat, als über ein solches, das ihm angetan wurde.

Eine große Frage der Lebenskunst ist, inwieweit wir unsere Persönlichkeit, unsere Eigentümlichkeit mit in die Gesellschaft nehmen und an sie hinausgeben dürfen. Zu viel Persönlichkeit atomisiert die Gesellschaft, zu wenig Persönlichkeit verflacht sie und macht sie farblos, fade und vag.

Wer keine Freude an der Welt hat, an dem hat die Welt auch keine Freude.

Der Mensch lebt nicht voll, wenn er nur für sich lebt und sein Dasein bewahrt.

Bei einem echten Menschen heißt kennenlernen: lieben lernen.

Die Phantasie ist der mächtigste Despot.

Wer Hass und Verachtung in der Seele trägt, ist schwer belastet und kann nie frei aus sich atmen.

Der Gebildete hat ein bewaffnetes Auge.

Der untrüglichste Gradmesser für die Herzensbildung eines Volkes und eines Menschen ist, wie sie die Tiere betrachten und behandeln.

In großen Zeiten verschwindet alles kleine Leid und alle Einzelklage um eigenes Schicksal.

Das beste, was man in der Welt haben kann, ist daheim zu sein.

Wenn man verheiratet ist, ist´s aus und vorbei mit dem Eigenwillen.

Die Ascetik der Kirche betrachtet das Leben aus dem Gesichtspunkte des Todes, die freie, thatenfrohe Erkenntnis dagegen aus dem Gesichtspunkt des heiteren Schaffens.



— Berthold Auerbach (1812 - 1882) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer.


— Auerbach (eigentlich Moses Baruch Auerbacher) ist bekannt für die Übersetzung aller Werke des niederländischen Philosophen Baruch Spinoza (1632 - 1677) aus dem Lateinischen ins Deutsche.

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Ein Zitat eines berühmten Autors (zum Beispiel aus der Kategorie "Schriftsteller") kann durchaus dazu motivieren, die eigenen Ideen & Geistesblitze zu schärfen und präziser zu formulieren, und damit zum Nachdenken anzuregen:
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